»Vintage Print«
Der Begriff Originalabzug oder englisch »Vintage Print« bezeichnet in der Fotografie einen Abzug, der unmittelbar nach Entstehung des Negativs vom Fotografen selbst hergestellt wurde. Sie sind insofern die »Originale« der Kunstform Fotografie, als prinzipiell von einem Negativ beliebig viele Abzüge hergestellt werden könnten. Vintage Prints werden in der Regel vom Fotografen signiert und/oder nummeriert. Auf dem Kunstmarkt versteht man unter »Vintage Print« aber auch Drucke, die mit heute nicht mehr gebräuchlichen Edeldruckverfahren, in meinem Fall der Cyanotypie, erzeugt wurden. Diese Werke sind allesamt Unikate. Die Negative werden nach der Herstellung vernichtet. Aus diesem Grund bezeichne ich meine Arbeit mit dem Begriff »VintagePrintArt«.
»Cyanotypie«
Im Jahr 1842 entwickelte der englische Naturwissenschaftler und Astronom Sir John Herschel dieses Verfahren. Die Cyanotypie war das dritte Verfahren nach der Daguerreotypie und Talbotypie/Kalotypie zur Herstellung von stabilen fotografischen Bildern. Es ist ein Verfahren, das auf Eisen und nicht auf Silber beruht, welches sonst bei der herkömmlichen Herstellung von Photoabzügen (und den zuvor erfundenen Verfahren) verwendet wird. Anna Atkins, eine britische Naturwissenschaftlerin, machte diese fotografische Technik durch ihre Bücher bekannt, in denen sie Farne und andere Pflanzen mit Cyanotypien dokumentierte. Sie gilt durch diese frühe Anwendung als erste Fotografin. Künstlerisch stand diese Technik immer etwas im Abseits, sie wurde lange Zeit nicht zu den fotografischen Edeldruckverfahren gezählt. Zur Vervielfältigung von Plänen war die Cyanotypie jedoch seit 1870 weit verbreitet. Die Vervielfältigung wurde selbst hergestellt, auch die Sensibilisierung des Papiers, bevor 1876 in Paris lichtempfindliche Papiere in den Handel kamen (Marion Cie.). Die Belichtung erfolgte mit Sonnenlicht.

Saugfähiges Papier wird in Lösungen von Kaliumhexacyanidoferrat(III) und Ammoniumeisen(III)-citrat gebadet und danach getrocknet. Bereits die gemischten Lösungen sind lichtempfindlich. Die Belichtung erfolgt unter einem Schatten werfenden Gegenstand als Fotogramm (Gegenstand, Pflanze etc.) oder mit einem Negativ durch UV- oder Sonnenlicht. An einem bedeckten Tag beträgt die Belichtungszeit mit Tageslicht 10-20 Minuten. In den belichteten Partien wird dabei die Eisenverbindung zweiwertig und wasserunlöslich - es bildet sich der Farbstoff Berliner Blau. Die unbelichteten Teile sind wasserlöslich und lassen sich unter fließendem Wasser auswaschen (es findet keine Entwicklung statt). Der Kontrast kann durch Baden in 1%iger Kaliumdichromatlösung gesteigert werden. Die Farbe lässt sich durch Baden in Tannin, Oolong-Tee, Katzenurin oder Pyrogallol verändern.
»Pyrographie«
Ein weiteres Betätigungsfeld meines künstlerischen Schaffens ist die Pyrographie, welche sich mir bei einem weiteren Versuch der Veredelung meiner Cyanotypien offenbarte. Plötzlich tat sich mir eine völlig unerwartete Welt der künstlerischen Darstellung auf, nämlich dem Brennen von Portraits in Holz mittels einer heißen Nadel bzw. Brennschleife - der Pyrographie.

So entstand mein Projekt »BrennHolz« mit glühender Nadel tief gebrannt, ein Gedanke ist in Holz gebannt: Upcycling von alten Sperrholzplatten, Paletten und Brettern.
Meister der »Schwarzen Kunst«
Als »Schwarze Kunst« wird die handwerkliche oder künstlerische Tätigkeit bezeichnet, bei der mit Druckfarbe Vervielfältigungen auf Papier hergestellt werden. Im handwerklichen Bereich ist der Begriff direkt oder indirekt mit der Entwicklung der beweglichen Lettern und des Buchdrucks verbunden, wobei sich »Schwarz« auf die schwarze Druckfarbe bei Büchern und Zeitungen bezieht. Insbesondere auf die Tätigkeiten des Druckers und des Schriftsetzers findet diese Bezeichnung Anwendung. Nach dem »Gautschen« dürfen sich Angehörige dieser Berufe »Jünger der Schwarzen Kunst«, »Schwarzkünstler«, »Jünger Gutenbergs« oder aber »Schweizer Degen«, sofern sie das Handwerk des Druckers sowie des Setzers erlernt haben, nennen. Im künstlerischen Bereich umfasst dieser Begriff die Bereiche der Druckgrafik wie Kupferstich, Radierung und Lithografie, die Typografie und Buchdruckkunst sowie fotografische Edeldrucke, den Vintage Prints.
»Grafikdesign«
Es bezeichnet die visuelle Gestaltung der in grafischen Elementen enthaltenen schriftlichen und bildlichen Nachrichten unter Anwendung künstlerischer und technischer Mittel.

Sein Zweck ist, das Verständnis der Nachrichten zu erleichtern und die Aufmerksamkeit auf sie zu erhöhen. Grafikdesigner sind unmittelbar gestaltend oder beratend tätig. Das wurde durch soziales und politisches Engagement nach der Studentenrevolte 1968 in Frankreich nochmals stark geprägt. Inzwischen ist Grafikdesign leider fest an die Forderungen moderner Gesellschaften gekoppelt. Schwerpunkte sind Werbung, Öffentlichkeits- und Kommunikationsarbeit von Wissenschaft und Kultur. Ich sehe es als meine Mission, das Grafik- oder Druckdesign in meiner »graphischen manufaktur« wieder seinem hohen künstlerischen Anspruch gerecht zu werden.